10 Jahre Randonneur – wie ich Claus Czycholl kennenlernte…

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Am 31.03.2007 fuhr ich meinen ersten Brevet. Hier ist die Geschichte dazu:

Im Januar hatte ich eine Email von Helmut bekommen, mit dem ich im Vorjahr zusammen bei der Styrkeproven unterwegs gewesen war. Er schrieb:

„Sag mal, du bist doch so ein starker Fahrer, wäre Paris-Brest-Paris nichts für dich?“

Damals noch neu im Umgang mit Internet googelte ich etwas herum und anwortete dann knapp, er sei „wohl bescheuert.“

Andererseits begann mich aber, da ich bei RTF immer etwas unglücklich war, die insgesamt deutlich andere Zielsetzung dieser „Randonneurs“ zu interessieren, und nu ja, nach Trondheim – Oslo mit nem Reiserad und Anhänger (in der Zeit) konnten 200km wohl nicht so aufregend werden, dachte ich.

Also meldete ich mich da mal aus reiner Neugier an.

Nach einer weitgehend schlaflosen Nacht verließ ich am Morgen jenes 31. März den Hamburger Hauptbahnhof und erreichte kurz vor knapp die Gesamtschule Horn.

Starr vor Angst.

Ich hatte nämlich gut eine Woche zuvor in einer Sendung von „rose.de“ die Erstausgabe einer neuen Fahrradfachzeitschrift erhalten, die -zum Bekanntwerden- kostenfrei beilag.

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Claus in Aktion

 

Darin stand ein etwa 5-seitiger Artikel über jenen Claus, welcher etwa 15 Jahre zuvor in Deutschland die ARA gegründet hatte, und Samstags mal eben mit sein´ Kumpel Friedhelm anne Ostsee fuhr, Eis aß und wieder zurück nach Hamburg strampelte.

Ich war felsenfest davon überzeugt, diese 200km nicht zu überleben.

In die Schulaula eingetreten, erkannte ich ihn sofort, wich erstmal aus und machte die Bekanntschaft seiner Frau, die mir lächelnd ein paar Papiere aushändigte und für die Gattin eines derartigen Tieres beruhigend menschlich wirkte.

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Beim Brevet kriegst du einen Stempel aufgedrückt
Beim Brevet kriegst du einen Stempel aufgedrückt     (Foto: Claus)

 

Dann ging es auch schon los.

Irgendwie war das alles nicht so schlimm, in einer gemütlichen Gruppe rollte ich über den Altenbekener Damm, wurde als Neuling identifiziert und freundlich angesprochen, was ich zum Anlaß nahm, mit der einen oder anderen vorsichtigen Frage mal mein Bild von „diesem Claus“ zu relativieren.

Der sei ja „auch schon viel ruhiger geworden“, hieß es…

Wie dem auch sei, ich hatte Spaß, quatschte hier, blödelte da und – im Gegensatz zu diesen RTF -Schlachten, wo alles losbrettert, als gäb´s kein Morgen, fühlte ich mich wohl.

Nach 122km, in DAHLENBURG, knallte an der Kontrolltanke eine Pranke auf meine Schulter, ich wurde in einem liebevollen Schwitzkasten gefangen, und Claus brüllte begeistert:

„Junge, es ist eine Freude, dir beim Fahren zuzusehen!“

„Nee“, dachte ich konsterniert, „der SIEHT dich?“

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Frischling
Frischling                                                                    (Foto: Claus)

 

An der Fähre Neuhaus hatte ich dann auch gleich die erste Brevet- Reifenpanne, und Claus die Gelegenheit, Moppel beim Flicken zuzuschaun. Ich sehe noch sein Gesicht, als ich den neuen Pneu lässig mit der CO2 Patrone vollschoß…

Der 200er war eine Lust, zufrieden und glücklich versammelten wir uns am Ende wieder in der     Horner GS, wo Claus mich fragte, ob es mir gefallen habe.

„ja, “ antwortete ich, „jetzt wär ein Bier nicht schlecht.“

„Das gibt´s erst nach dem 6ooer!“, bellte Claus…

Nicht nur wegen des Bieres habe ich den dann auch bei ARA Hamburg gefahren.

Seither begegnen wir uns meistens in der „Stadt der Liebenden“, Paris, denn da war ich inzwischen schon dreimal. Dank Claus und dieses 200km Brevets.

Neulich hat Claus mir ein paar Bilder von meinem Erstling geschickt, mit dem Satz:

„Bist ein kerniger Typ geworden. Das liegt am Radfahren.“

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Da hatter wohl Recht...
Da hatter wohl Recht…