BRM 400 Weserbergland 2018: „Erster!…“

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tatsächlich:

„Erster“, sagt Uwe Krohne freundlich vom Balkon zu mir, der Tag hatte ja auch klasse begonnen:

Schon auf den 35km Anfahrt trat ich kürzer, um den Simplon Fahrer rankommen zu lassen, weil ich das gleiche Ziel vermutete, doch nein, der war unterwegs nach Hannover, Wohnung renovieren.

Auch ein guter Grund, hoffentlich biste trocken geblieben, Kamerad!

Mit einem kecken „Was ist, können wir los?“ platzte ich kurze Zeit später in Uwes Ansprache, verpaßte während der Suche nach dem Haftungsausschluß den Start, und jagte kurze Zeit später der Meute hinterher. Ob die leichten Begradigungen der Route, welche ich mir als Ortskundiger erlaubte, wirklich effektiv sind, sei dahingestellt, zumindestens hatte ich an KoZa 1 in Vlotho die ersten Randonneure im Visier, verlor diese im grimmigen Anstieg auf den Grennerpaß jedoch bald wieder aus den Augen.

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Weserbergland, a little bit too scenic, as usual…

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Das Wetter war mild, nur der Wind kam kühl von vorn, aber egal, ich würde das hier schon runterfahren, höhenmetermäßig deutlich entspannter als Sardinien (Bericht kommt noch…) und ich freute mich auf die tollen Spaghetti im Bistro „Fuldablick“ am Wendepunkt, sowie die Abfahrt dorthin durch den Urwald Sababurg….  auch die Abfahrt von AMELITH nach BEVERUNGEN rein, im Dunkeln, würde ein Erlebnis werden.

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Nach einer Kaffeepause – immerhin hatte ich schon 35km mehr auf der Uhr – im verschlafenen BELLERSEN, wo schon um halb eins alle Geschäfte geschlossen waren, trat ich erfrischt wieder an , und:

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TWANG!

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Kaffee und Kuchen lagen fast wieder auf der Straße…

In Anbetracht der Tatsache, daß das nun schon der dritte Bruch ist, und der erwähnten Abfahrten, sowie des Wissens, daß vor mir nurmehr lippische Leere anzutreffen sein würde, erschien mir ein Speichenwechsel unsinnig, richtig nachzentrieren ging nicht, und mit den schrägen Speichenwinkeln an der Rohloffdose…

Bevor ich hier mitten in der Nacht ganz liegenbleibe, dachte ich mir, mach ich mich lieber auf den Rückweg. Da stand doch zwei, drei Kilometer vor dem Ort ein Schild?

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… dachte ich´s doch…

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Meine Kartenstudien zeigen, daß es von dort durchs Emmertal nach Hameln geht, immer parallel zur Eisenbahn, und schon ist die Sache klar: Ich fahre gefühlvoll nach Hause, falls das Rad ganz aus der Spur geht, kann ich die Bahn nehmen.

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den Hellweg kannten auch die Alten schon

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So ist es mir möglich, mich noch persönlich bei Uwe abzumelden und zu bedanken, nicht ohne zu frozzeln, daß mein GPS seit BELLERSEN kaum noch hm aufzeichnet, irgendwie scheine er sich im Weserbergland auch nicht richtig auszukennen.

Das ist natürlich Unsinn, die Weserberglandbrevets sind streckenmäßig immer schön, und aufgrund des Profils die adäquateste Vorbereitung für PBP.

Schlußendlich bleibt der Tacho bei 240,1km stehen, eine saubere Tagestour. Scheiß doch auf die Homologation…

Und morgen früh bin ich wieder Erster:

Bei Franz, mit nem Hinterrad unterm Arm.