Mein Paris Brest Paris 2019

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Paris Brest Paris, eine der ältesten Radsportveranstaltungen überhaupt, 1891 das erste mal ausgetragen, war bis 1951 ein Radrennen für Profis und wird seitdem von Randonneuren in einem spezifischen Zeitrahmen ausgetragen. Die Organisation erfolgt mehr oder weniger ehrenamtlich.

Von den Einen liebevoll als „Olympische Spiele der Randonneure“ bezeichnet, was andere wiederum verspotten, hat diese Veranstaltung wesentlich mehr zu bieten als einfach Radsport: Man kann das in höchst respektablen 42:26 runterfahren, wie der ehemalige Bobfahrer Björn Lehnhard (Erster 2015), kann sich aber auch 90h Zeit nehmen, und die Hingabe und Begeisterung einer ganzen Region von fahrradverrückten Franzosen erFAHREN. Diese opfern ihre Sommerferien, um den Ansturm tausender  Radfahrer zu organisieren, und mit diesen ein Fest der sportlichen Hingabe und Leidensfähigkeit zu feiern. Oft genug passieren die Fahrer auch Abschnitte, auf denen nur Wochen zuvor die Tour de France hindurchrauschte, die Namen der Fahrer stehen noch auf dem Asphalt der Straße und häufig ist auch noch die Dekoration vorhanden, mit der die Region sich als radsportbegeistert präsentiert.

Nun ist es eigentlich egal, mit welchen Ambitionen man dort antritt, sei es, um richtig schnell unterwegs zu sein, wie Björn, oder um als bekennende Sofakartoffel ein einziges Mal im Leben ein richtiges Ding zu drehen, wie Lars Kuhn, der dies in seinem tollen Buch sehr überzeugend schildert.

Ich selbst trat dort 2007 zum ersten Mal an. Der RTF müde, hatte ich mich aus Neugier bei den ARA Hamburg quasi versehentlich qualifiziert, und wollte es dann wissen.

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Noch regnet es nicht…

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2011 war ich wieder da, diesmal mit Unterstützungsfahrzeug und meinem Kumpel Uwe, um mit Ansage die Zeit von 70h zu unterbieten, was Dank dessen penetranter Rechenkolonnen und einiger übler Anschisse auch gelang, danke nochmal dafür…

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unter 70h….

 

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2015 wieder mit Uwe.  Ich fing diesmal jedoch etwas zu früh an , die Atmosphäre zu genießen, weshalb ich an einem bestimmten Punkt so hoffnungslos hinter der Zeit lag, daß ich aufgab. Ein ewiger Stachel, denn zu Ende fahren hätte ich es schon können.

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3. Auftritt,,,

 

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2019 nun werde ich hoffentlich wieder unverletzt durch die Qualifikation kommen, um das erreichen, was mir noch fehlt: eine“Rückkehr „…  der Zeitplan ist diesmal auf 90h + X ausgerichtet. (Sicherheitshalber)

Über diesen Weg möchte ich Euch gerne in unregelmäßigen Abständen berichten, und getreu des Mottos meines Blogs die eine oder andere Erfahrung mitteilen: Ich gehe nicht so weit, dies ein „Tutorial“ zu nennen, dafür sind die Einstellungen des Einzelnen zum Radsport viel zu individuell. Aber vielleicht erkennt der eine oder Andere, daß es eigentlich völlig egal ist, was du für ein Rad, für Klamotten oder für Nahrung hast. Stimmt deine Einstellung nicht, kommst du nicht an. Falls du aber bereit bist, zu leiden, nimmt dir dein ganzes Leben niemand mehr das Gefühl, mit strömenden Tränen der Erschöpfung durch ein Feld von jubelnden Zuschauern gerollt zu sein. Oder die Erinnerung an teils wortlose Freundschaften mit anderen Fahrern, welche dich harmonisch durch ein Loch gebracht haben, und dann mit einem knappen Gruß in der Menge verschwanden.

Laßt mich zuletzt eine kurze Geschichte erzählen:

2005 saß ich auf dem Campingplatz von La Chambre, ich war von Mitteldeutschland aus mit Rohloffschaltung und BobTrailer bis hierher geradelt, um am nächsten Tag auf den Galibier zu fahren, wo ich Jan Ullrich und Lance Armstrong in ihrem letzten Duell anfeuern wollte. Nach eingehender Inspektion meines Gespanns setzte sich ein deutscher Student zu mir, der mit einem Rucksack und einem unglaublichen Haufen Eisen mit Federgabel,Breitreifen und V-Bremsen herumfuhr. Damit war der in einer Woche vom Bodensee hierhergekommen, wollte noch bis Nizza zu seiner Freundin und fragte mich, was man denn für solche Reisen für ein Rad brauche.

Ich antwortete ihm freundlich, daß er gerne mal schauen könne, was ihm etwas mehr Bequemlichkeit bereiten würde, aber daß er meines Erachtens alles Erforderliche besäße.

Er verstand mich nicht sofort, aber das Urteil eines – in seinen Augen – Extremsportlers schmeichelte ihm dann ziemlich.

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Es geht sogar damit…

 

[:en]Paris Brest Paris, one of the oldest cycling events ever, held for the first time in 1891, was a cycling race for professionals until 1951 and has since been held by Randonneurs in a specific timeframe. The organization is more or less honorary.

Of the one affectionately referred to as „Randonne Olympic Games“, what others mock, this event has much more to offer than just cycling: You can do that in most respectable 42:26 down, as the former bobsled Björn Lehnhard (first 2015) , but can also take 90h, and experience the dedication and enthusiasm of a whole region of bike-crazy french who sacrifice their summer vacations to organize the onslaught of thousands of cyclists, celebrating with them a festival of sporting devotion and suffering. Often enough, the riders also pass sections where only weeks before the Tour de France rushed through, the names of the drivers are still on the asphalt of the road and often enough, there is also the decoration, with which the region presents itself as a cycling enthusiast.

Now it really does not matter which ambitions you go there with, be it to be really fast on the way, like Björn, or to turn as a confessed couch potato once in a lifetime a real thing, as Lars Kuhn, who wrote this down in a very convincing book.

I started  for the first time in 2007, the RTF tired I had quasi accidentally qualified out of curiosity at the ARA Hamburg, and wanted to know about it ..

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Not raining yet…

 

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2015 again with Uwe, however, I started a little too early to enjoy the atmosphere, which is why at a certain point I was so hopelessly behind the time that I gave up, an eternal sting, because I would have been able to drive to the end ..

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below 70h….

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2015 together with Uwe again. Unfortunately I started to enjoy the athmospere, before I was far enough in the brevet. So, at a certain point, I was so desperately out of time, that I quit, an eternal sting…

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3rd appearance,,,

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2019 Now I will hopefully get through the qualification uninjured again, and achieve what I still need: a „comeback“ … this time the schedule is 90h + X. (for safety’s sake)

I would like to tell you about this way at irregular intervals, and true to the motto of my blog, the one or the other experience.

I do not go so far as to call this a „tutorial“, for the cyclist’s attitude towards cycling is far too individual. But maybe one or the other will realize that it does not really matter what kind of  bike, clothes or food you´ve got. Is it not true in your head, you do not arrive. But if you are willing to suffer, your whole life will not make you feel like rolled with a weeping tears of exhaustion through a field of cheering spectators. Or the memory of some wordless friendships with other drivers who brought you harmoniously through a hole, and then disappeared with a curt greeting in the crowd.

Let me tell you a short story last:

2005 I sat at the campsite of La Chambre, I had cycled from Central Germany with Rohloffschaltung and BobTrailer to here to drive the next day on the Mt. Galibier, where I wanted to cheer Jan Ullrich and Lance Armstrong in their  last duel. After a thorough inspection of my gear, a German student sat down with a backpack and an incredible pile of iron with fork, wide tires and V-brakes. So he had come here from Lake Constance in a week, wanted to see his girlfriend in Nice and asked me what kind of bike you needed for a travel.

I answered him kindly that he would like to have a look, which gives him a little more comfort but that, in my opinion, he had everything he needed.

That´s it.

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even that one will do…

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