300km Brevet Hamburg 2011

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„Ist ihne was passiert? Ich glaube sie chaben Stein mit Kopf getroffen!!!“

Häh? Was? Wer ist das, was will der von mir? Blöder Russe! Und nimm endlich diese doofen Fünkchen weg!

Dann kommen so langsam die Bilder: Start in Hamburg, Wiedersehen mit Claus, die Ausfahrt aus der Stadt, Lübecks Lichter, der bleiche Vollmond über den Niederungen. Mein leiser Ärger, dass ich mich wider besseren Wissens auf die Scheiß Akkufunzel verlassen habe, die nun schon nach zwei Stunden die weiße Fahne schwenkt. Folge: die Nacht muß ich ne Gruppe haben, sonst seh ich nix und fahr in ein Loch oder so was. Uncool im Dustern. Also bleibe ich bei Claus und Hanno, wir radeln gemütlich durch die Nacht und ich murre leise, etwas schneller wäre nett, ich werde überhaupt nicht warm. Beim Frühstück bin ich etwas versöhnt, noch schneller, und wir wären viel zu früh gewesen, dampfender Kaffee und ein Berg leckeres Rührei bei Vossberg in Greese, MeckPomm, wärmen mich auf. Auch andere finden, man könnte nun mal etwas Fahrrad fahren. Mit dem herrlichen Sonnenaufgang in der Heide kommen die Lebensgeister zurück, jetzt wird gefahren. Bei son paar Aktionen ist vielleicht etwas viel Elan im Spiel, ich weiß nicht recht, ob das gut ist, wenn ich nach der Fahrt durch eine Fußgängerzone ein „Loch zufahren“ muß, aber es macht Spaß. Die schöne Strecke in Altengamme, Einfahrt nach Hamburg, alles toll, auch die Kameraden wollen jetzt nur noch rein. Ich hänge hinten am Verband und lasse rollen.

Ein Blick aufs GPS, dann auf die Straße

FUCK!Schlagloch!

WUMM!!!

Stille

„Hey, was ist? Geht ´s dir gut?“ Einer bringt mein Rad(glaub ich). „Ist dir was passiert?“ „Weiß noch nicht, hilf mir hoch!“ Oder stehe ich schon? Keine Ahnung. Die Rübe brummt wie eine fliegende Festung, was faselt der Russe da? Stein? Ich nehm den Knitterfreien ab, gucke, „der is wohl nich mehr gut, was?“ Nee, isser nich. Beileibe nich. „sollen wir n Krankenwagen rufen?“ Die spinnen doch, zwei Kilometer vorm Ziel. Ich klatere auf den Bock, hundertfuffzich Meter weiter wartet Claus, das Randonneururgestein mit sorgenvollem Blick.

„können wir endlich weiter?“ frage ich. Große Fresse geht noch.

In der Schule von Hanno wasche ich mich erstmal, verpflastere die blutenden Pfoten und betrachte im Spiegel sehr genau meine Pupillen. Gleich groß. Gut.

Jetzt erst mal n Hefe hell.

Später sitze ich im Zug, leichte Kopfschmerzen immer noch und denke mir:

Scheiß auf den Helm

Du lebst.

Mein Blick gleitet am CUBE entlang:

Sattelrohr gebrochen

Ich habe ein Problem

Das Rad ist im Arsch.

Paris dann wohl auch.