Bunnik 200km Brevet – im Schatten des „Lange Jan“

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Morgens in Holland

Der 1. Brevet der Saison

„du, ich würde gern am 22. Januar auf einen Kongreß, “ sagte die tabula-raser/in kürzlich zu mir.

Ich strahlte:“ Das ist fein, da ist ein 200er in den Niederlanden, ich melde mich an.“

Gesagt, getan
Gesagt, getan

Die Regenfront, welche meine Heimat mit eisglatten Straßen überzogen hatte, sorgte hier in BUNNIK nur für idyllische morgendliche Lichtverhältnisse:

am "kromme Rijn"
am „kromme Rijn“

Zum ersten Brevet des Jahres hatten sich tatsächlich 76 Randonneurinnnen und Randonneure in diesen Vorort der früheren Festung UTRECHT begeben, die Organisatoren waren begeistert.

Um 09:00 nahm dann auch ich Fahrt auf, um mich mit den Besonderheiten des beliebten Fahrradlandes auseinanderzusetzen, was mir schon zu Beginn Probleme bereitete, denn:

Eine blaue Streckendarstellung (Track) auf einer Landkarte voller Wassergräben und Grachten (welche oft höher liegen, als der Radweg), bietet im Detail gewisse Probleme, besonders, wenn die Radwege verschlungen durch großzügig angelegt Vorstädte, mal links, mal rechts von den Gräben bzw. Straßen führen. So radelte ich zunächst mal mit beschlagener Brille etwas irritiert im Feld mit, um mich zurechtzufinden, wobei ein Schwatz mit Ivo Miesen ermunternd wirkte.

Ivo und der große Unbekannte
Ivo und der „Lange Jan“

Bis zum Koffiehuis de Hooiberg bei km 84 kam ich eigentlich nicht so richtig in Fahrt, aber die Gewißheit, daß es ab jetzt nicht mehr gegen den Wind gehen würde und der ausgezeichnete lauwarme Apfelkuchen mit Sahne und ein Fingerhut voll Kaffee ließen meine Laune wieder steigen, zumal einige deutlich schnellere Fahrer als ich ebenfalls Orientierungsprobleme beklagten.

Radstilleben mit Huhn
Radstilleben mit Huhn

Weiter Richtung GOUDA und BOSKOOP fiel mir dann erneut dieser große Niederländer auf, der sich anscheinend auskannte, und vor allem mit den stellenweise tückischen Fahrradwegen gut zurechtfand. Der war zwar ein wenig langsamer als ich, aber zum Heizen ist diese Runde sowieso nicht geeignet, also hängte ich mich dran, und beschloß, daß Ding in seinem Schlepptau in Ruhe nach Hause zu bringen.

Zeit war ja genug.

Und außerdem: Im Januar schon 200km, das läßt noch jeden RTFler erbleichen…

An den folgenden Kontrollen in BENTHUIZEN und BREUKELEN sorgte ich dafür, daß ich unauffällig Anschluß behielt und schaute mir die Gegend an. Leider ist dieser Teil Hollands sehr dicht besiedelt, sodaß man irgendwie das Gefühl hat, nie richtig aus der Stadt herauszukommen.

mit allen Hindernissen, die das so mit sich bringt
mit allen Hindernissen, die das so mit sich bringt

Macht nix, der „Lange Jan“ fuhr sicher um alle Hindernisse herum, und so kriegte ich mit meinen schmalen Reifen auch keine Probleme bei den mitunter etwas gewöhnungsbedürftigen Hemmschwellen in den Radstraßen, welche einer inoffiziellen Statistik zufolge nicht unerheblich an der Zahl tödlicher Radstürze in Holland beteiligt sein sollen.

Man paßt sich als Randonneur den Gegebenheiten an, also blieben

Solche Idyllen leider eher selten
solche Idyllen leider eher selten

 

und weil´s nun mal Januar ist,

geht schon 17:06 die Sonne unter
ging schon 17:06 die Sonne unter

 

und der Mond kommt raus
und der Mond kam raus

Bei nem 200er im Dustern reinkommen. Tststs….

 

Um UTRECHT fuhren wir glücklicherweise drumherum, und um 18:23 war der erste 200er dieses Jahr gelaufen oder besser: gefahren.

Gemütlich.

Kaffee, Kuchen, Frites speziaal und ein paar Trappistenbiere im Abgang.

Administrative
Administrative

Die Veranstalter warten, worauf ich immer Wert lege, auch auf den letzten Nachzügler/in.

Nicht nur deshalb wird mir BUNNIK in schöner Erinnerung bleiben.

Kleine Beobachtung am Rande:

Winterdienst ist wie bei uns:

Hauptstraßen frei
Hauptstraßen frei

Nebenstraßen schlecht geräumt!
Nebenstraßen schlecht geräumt!