Zur Kieler Woche – Garmin vs. Google maps

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Hamburg/ Halstenbek ca. 17:30: attraktive, blonde Enddreißigerin mit Hündchen „Guten Abend, entschuldigen sie, komme ich da vorn unter der Autobahn durch?“ „Wo wells du denn hen?“ „Nach Kiel“ „Näch KIEL? Ech krech die Tür nech zu….da fährs du da läng, und dänn länks, näch Rellingen….   näch KIEL!…“ „Ja, danke, das sagt mein GPS auch, vielen Dank!“ Als ich aufblicke, ist sie schon 20m weg, kopfschüttelnd.

Pflugrost
Pflugrost

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Radfahren macht wohl doch nicht sexy.

Seit 07:45 sitze ich aufm Bock Richtung Kiel, habe das Garmin Programm eine Route berechnen lassen und lese parallel einen Ausdruck von Google, beides unter der Vorgabe „Fahrrad“ errechnet.

Beim Anwenden lernend, erkenne ich zunächst nicht, daß das Gerät mir eine Pfeilgerade Strecke zeigt, die ich auf Garmin Connect generiert und dann draufgeladen habe. Das Garmin Edge klingelt munter vor sich hin und berechnet ständig irgendwie was neu, nervt höllisch, bis ich mir bei

HÖNISCH
HÖNISCH über die Weser

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überlege, daß es auf dem Weg nach Kiel eigentlich wenig Sinn macht, gerade links der Weser hochzufahren. Genauso grinsend, würge ich die Navigation ab.

Verlockung am Wegesrand
Verlockung am Wegesrand

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Ich finde diese andersfarbige Linie, die innerorts etwas ungenau ist, sich aber mit etwas Talent wie ein Track verfolgen läßt. Hätte ich diese am PC manuell angeglichen, wäre sie exakt auf den Straßen.

Ist ein Problem der technisch möglichen Anzahl der Wegpunkte.

Solange die kleine Kiste navigieren durfte, versuchte sie ständig, mich zur Fähre Wischhafen, weit westlich Hamburgs zu lotsen, um dann von dort in etwa waagerecht Schleswig zu queren, ein Riesenumweg. Aber bestimmt schön.

Randonneursplatte
Randonneursplatte in SITTENSEN

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Stattdessen sauste ich über ein paar versteckte Nebenstraßen und befestigte Feldwege sowie ein paar echt prima Schleichwege durch Städte, welche ich so nie gefunden hätte, die Fähre in Cranz, bei herrlichem Wetter, Rückenwind und bester Laune.

Hier darf jeder schießen, was er will
Hier darf man sogar wählen!

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Auf diese Weise gelangte ich mit dem einzigen kleinen Lapsus des Programms, das war in Blankenese nämlich eine 150m lange Treppe, kein Radweg, auf einer total toten Nebenstrecke nach HALSTENBEK, wo ich die versteckte Unterführung erfragen mußte. (Die ist ja da, mir fehlte nur das Vertrauen und die Detailtreue).

Kurze Zeit später war ich auf der B4, ab jetzt war nur noch Brettern angesagt. Die Fahrt durch Kiel ebenfalls völlig entspannt. Zum Ziel durfte dann das Navi nochmal ran. Hats gut gemacht.

Google ist Müll.

Höhnisch
Höhnisch über die A7

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Das Programm Google Maps wollte mich über Nienburg und Schneverdingen via alter Elbtunnel durchs Hamburger Zentrum und den Hafen mit all seinen tollen Schienen schicken, das hätte gerade Freitag nachmittag weder zeitlich, noch streckentechnisch was gebracht.

Ich nehm mir in Zukunft die Zeit, solche Touren per Hand nachzuarbeiten, dann kann ich sie in eine Route umrechnen, oder auch nicht, eigentlich brauch ich nur ne Linie, die mir zeigt, daß ich richtig bin.

Um 22:00 nahm ich bei Gosch auf der Kieler Woche einen Convenience TK Backfisch mit Kartoffelsalat aus dem Eimer zu mir. Soviel zu Gosch…

und mit dem Pinkeln war auch schwierig
und mit dem Pinkeln war auch schwierig

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2 Pommes, eine Bratwurst, einen monströsen Lahmacun und etliche friesisch herbe Kaltschalen später, hab ich mir am Sonntag  schon mal was fürs Altenteil angeschaut.

haben die hier keine Tretboote?
haben die hier keine Tretboote?

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Auf der Rückfahrt im Auto zog es sich, je näher wir an die Porta Westfalica kamen, immer mehr zu, am Ziel regnete es.

Aber das ist ja immer so, ob du nun aus Sydney kommst, aus Santiago oder aus Steimbke….