Eigentlich wollte ich ja, getreu meines Mottos „was einmal Klasse war, nie wiederholen“ bei Rad am Ring nicht wieder teilnehmen. Allein, der Kontakt zu bridge2life und das neue Randonneur ließen mich mit diesem Vorsatz brechen.
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1.Runde 13:15 geht es dann endlich los. Tiefhängende Wolken ziehen herein, starker Wind auf der Formel 1 Strecke, dann tauche ich in die Nordschleifen ein. T13, Hatzenbach, Hoheneichen, erstaunlich, alle Kurven kommen mir sofort wieder vors innere Auge, nach 3 Jahren, nur, daß das Randonneur viel besser liegt, ich muß nur korrigieren, nicht bremsen, Schwedenkreuz, Fuchsröhre klein machen, genug Platz ist und hopp! trägt es mich aus der Kompression ohne zu treten hoch in den Adenauer Forst. Ui, das war sehr schnell… dann Exmühle, Bergwerk , die endlose Quälerei zur Hohen Acht etc. Nach 1:07 bin ich wieder drin. Wenn sich ´s Wetter hält, könnte das was werden…
2.Runde Immer noch trocken. Rein ins Schwedenkreuz, klein machen, wuuuusch! Rundenende: vmax: 90.8km/h. Geht doch…
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3.Runde Es stippelt immer mal wieder, die Runde fahre ich etwas sinniger, weil ich im Hinterkopf die Mahnung von Dr.Paul habe, die Fahrbahn sei bei Nässe wie Schmierseife. Mit den Schwalbe Marathon scheint es aber nicht so gefährlich zu sein, einerlei, etwas Zurückhaltung ist gefragt. Hernach gießt es tüchtig, deswegen mache ich in der Lounge eine taktische Pause und lasse mich von den mitgereisten Betreuern pflegen.
4.Runde Die Fahrbahn ist richtig voll Wasser, der Gischt von vorherziehenden Radfahrern spritzt mir ins Gesicht und es ist stellenweise diesig in den Senken. Vor dem Carraciola Karussell stelle ich mich einmal kurz unter, weil es nochmals richtig schüttet. Wie soll das nur nachts werden? Die Latschen sind schonmal durch…
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5.Runde Inzwischen ist es dunkel, das heißt, so richtig hell war es ja den ganzen Nachmittag noch nicht. Immer wieder mal Sprühregen, aber es scheint sich zu halten. Es ist wirklich angenehm, daß man nach jeder Runde an der Strecke steht und mir mit einem aufmunternden Wort eine neu gefüllte Trinkflasche reicht. Ich beschließe, solange zu fahren, wie ich kann, um ordentlich Runden zu machen, bevor der angesagte Regen reinkommt.
6.Runde Nach diesem Dreierblock pausiere ich wieder, es gibt Nudeln und Apfelkuchen, ich bin gut drauf.
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7.Runde Scheinbar hat schon eine Reihe von Fahrern aufgegeben, einer von uns steht fluchend am Auto und beklagt die Kälte, die ich persönlich nicht so empfinde. Auf der Strecke ist es recht übersichtlich, lediglich an der Strecke Richtung Hohe Acht ballt es sich. Ich empfinde in den Abfahrten den Nebel als sehr störend, auch die 18m breite Strecke scheint zum Teil erheblich schmal zu werden. Ich beginne, Rücklichter als Kurvenwegweiser zu nehmen, nicht ganz ungefährlich. Wonach orientieren DIE sich eigentlich?
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8.Runde Jetzt wirds mir zu bunt, bzw zu neblig. Am Ende der Runde, die ich ohne Zwischenhalt gefahren habe, beschließe ich, erst einmal etwas zu schlafen, um später den Nebel mit mehr Konzentration durchfahren zu können, bzw hoffe auf Besserung der Sichtverhältnisse.
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Als ich nach 11/2h erwache, gießt es wie toll. Um 6:34 erwache ich erneut, weil mir jemand erzählt, das Rennen sei wegen Regens abgebrochen worden, Neustart um 08:30.
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Zu diesem Zeitpunkt regnet es bereits wieder, ich bin nicht bereit, mit einer beschlagenen und vollgeregneten Brille mit 50-60km/h in irgendwelche Kurven zu rasen, die ich nicht einsehen kann. Im übrigen ist mir in der letzten Runde zunehmend das Fahrverhalten sogenannter Radprofis aufgestoßen, die mich zweimal um haaresbreite in Unfälle verwickelt haben. Aber über die habe ich ja an anderer Stelle lang und breit berichtet.
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Das war ´s. 8 Runden. Platz 146 Schade.
Hier noch ein paar Szenen aus dem Rennen:
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