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Nach einer butterweichen Landung und einem kurzen Transfer blicken wir von unserem Balkon auf das wolkenverhangene Fuerteventura. 14 Tage Lanzarote sind angesagt, Transfers und die erste Woche im **** Hotel Costa Calero in Puerto Calero im DER Reisemarkt Weynert gewonnen, die 2. Woche sehen wir dann noch. Morgens nicht wissen, wo abends pennen, unser Ding.
Ein wenig Radfahren wollen wir auch, ich hab da ja noch eine Rechnung offen….
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Ein kurzer Rundgang durchs abendliche Puerto Calero überzeugt uns davon:
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Nachdem ich im Internet rausgefunden hatte, daß es direkt im Hotel einen Fahrradverleih gibt, habe ich mich um nichts mehr gekümmert, wie sich zeigt war das auch unnötig, Michael von Lanzarote Bike kümmert sich um alles:
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Währen die tabula-raserin schon mal das Mountainbike ausprobiert, baut mir Michaels Adlatus schnell noch die Klicks an die neuen Latschen, mit ebenso großem Sachverstand wie uns die – übrigens ausgezeichnet gepflegten – Räder angepaßt werden.
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Zum Glück, denn wie sich zeigt, sind Klicks auf Lanzarote Pflicht 😉
Die beste Lanzarotekarte gibt es bei Michael im Laden gratis, geführte Touren und Routentipps, und wenn man was organisiert braucht, greift er zum Telefonhörer.
Im übrigen kennt der JEDEN Schleichweg.
Erste Erkundungen
Ganz schnell zeigt sich, daß Lanzarote aufgrund der Geographie nichts für Leute ist, die mal ein bißchen mit der Gazelle ums Steinhuder Meer eiern. Die vermeintlich moderate Steigung von knapp 50hm auf 3km von Puerto Calero zur Haupstraße hoch entpuppt sich als ekelhafte Quälerei ( ich bin da irgendwann auf dem Rückweg mal mit 80 runtergeblasen!), und als ich uns dann, um auf die angenehme Hochebene La Geria zu gelangen über Tias nach La Asomada lotse, gibt es auch schon die erste, völlig gerechtfertigte Ansage. Kleinlaut gebe ich erstmal einen aus…
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Auf den Ebenen in der Inselmitte kann man auch als weniger geübter Radler viel Spaß in bizarren Landschaften haben, allein: da mußte immer erstmal rauf…
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Man setzt hier offensichtlich auf Radsportler, aber wo du eben noch nach dem Rettungsritzel stöhnst, schreist du im nächsten Moment nach Scheibenbremsen:
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und der Helm sollte auf jeden Fall oben drauf sitzen,
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denn auch wenn die Einheimischen extrem rücksichtsvoll sind, gibt es trotzdem solche Situationen:
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die Fahrzeuge tragen dann in der Regel solche oder ähnliche Aufkleber:
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Die Straßen sind erstklassig
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Von Puerto del Carmen bis Arrecife gibt es sogar einen Radweg am Meer entlang
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der Fahrbahnrand birgt allerdings so seine Tücken:
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Also immer schön links der weißen Linie bleiben, dann hat man Platz zum Ausweichen und bleibt auch weg von Glas- und Steinsplittern, grad mit dem Rennrad vorteilhaft.
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Hat man dies alles verinnerlicht, steht einer Erkundung Lanzarotes mit dem Rad nichts mehr im Wege,
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und lustige Entdeckungen, zum Beispiel, daß Deutschlands bekanntester Fernsehdetektiv jetzt als Kneipier arbeitet:
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danach zum Abendessen einen der schmackhaften kanarischen Meeresbewohner:
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Die Überraschung:
Lanzarote bedeutet übersetzt: Die Verbrannte. Bekanntlich ist sie ja eine Vulkaninsel, auf der noch vor 300 Jahren riesige Gebiete durch vulkanische Aktivität verwüstet wurden.
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Aber schon bei der ersten Ausfahrt stellen wir fest: es ist irgendwie
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Es hat nämlich in der vergangenen Woche richtig abgeschüttet, die Folge davon ist, daß jedes Pflänzchen erwacht, und mit den verschiedensten Blütenstände(r)n, sei es
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aufblüht, nicht nur, daß Gras an der Straße wächst,
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sogar die Flechten, niedrigste und erste Lebensform auf den unwirtlichen Aschehaufen, sprießen und gieren danach, die nächste Generation auf den Weg zu bringen:
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Den Markt in der Inselhauptstadt Teguise kannste eigentlich abhaken, reine Touristenabziehe, z.B. habe ich das Original Salinensalz letztlich in irgendeinem Laden für 79ct und nicht 2,90€ erstanden. Aber die Atmosphäre am Brunnen in der Seitenstraße mit dem unermüdlichen Gitano war dann doch sehr schön.
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Für die folgende Rundfahrt darf ordentlich zu Trinken und die Kamera nicht fehlen:
Wir haben die Fahrt in El Golfo unterbrochen,
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um im Hotelito eine unvergeßlich friedliche Nacht mit Sternenhimmel und donnernden Wellen zu verbringen.
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Schwierigkeiten
bereitet dem Radfahrer auf Lanzarote das Urinieren. Mann ist ja irgendwie auf den Baum fixiert, leider ist selbiger dort
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Hat Mann sich´s dann bis zum einzigen erreichbaren Baum verkniffen, läßt Mann, wie die Fährte zeigt, das Velo nicht allein zurück:
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Die Inselrunde :
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Wer jetzt noch keine Lust auf Lanzarote hat….
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Epilog
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Wir wandern durch diese Mondlandschaft ohne Straße, um uns in Playa Quemada mit einem netten Essen am Strand von der Insel zu verabschieden. In Anspielung auf die Inselrunde blödele ich rum, und fordere: „Eigentlich würde ich gerne etwas öfter dieses liebevoll bewundernde ‚du bist doch bekloppt‘ hören.“ Unten am Steilufer rappelt und platscht es, ein Mann in Neoprenplünnen reißt sich Schwimmbrille und Schnorchel runter und joggt davon ins Nichts…..
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