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Die Radreise ist für mich die beste Gelegenheit Land und Leute so kennenzulernen, wie man es als Motorisierter oder Pauschalreisetourist nicht kann. Die unzähligen Gespräche mit Neugierigen, Bewunderern und auch Verächtlichen bereichern meinen Erfahrungsschatz jedes Mal. Schon oft bin ich aus einer Situation heraus plötzlich aus dem Reiseplan ausgebrochen und habe einfach einen Tag bei sympathischen neuen Freunden verbracht. Am interessantesten sind die Begegnungen mit Menschen, wenn man technische Probleme hat oder anderweitig Hilfe benötigt. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals Hilfe verweigert wurde, wenn ich sie benötigte. Natürlich hat man mit der Zeit auch so seine Tricks, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, z. B. die Aluflasche mit Obstler. Um den Einstieg ins Gespräch zu erleichtern, habe ich mir einen Brauch aus der Seefahrt zu eigen gemacht: Als Sicherheitswimpel am Anhänger dient bei mir eine Deutschlandflagge und die Flagge des jeweiligen Landes, in dem ich zu Gast bin. Die Flagge des Gastlandes wird oben und die deutsche Flagge darunter angebracht. So zeige ich meinen Respekt vor meinen Gastgebern und gebe gleichzeitig zu erkennen, woher ich stamme.