Am frühen Morgen rollen wir los, mitten in Moabit, der Verkehr ist noch gering und schon bald durchqueren wir Zehlendorf Richtung Süden ins Teltower Land. Die Sonne scheint und überall pulsiert das Leben, es wird nun endlich Frühling. Das morgendliche Vogelkonzert ist ohrenbetäubend, obgleich mir in der Kälte noch fast die Pfoten abfallen. Also baue ich mal schnell die BarMitts an, komisch aussehende Stulpen am Rennlenker, die ihren Zweck aber tatsächlich erfüllen: meine Hände sind richtig warm, und hinderlich sind die Teile auch nicht.
Ab etwa km 100 hängt ein Mountainbiker in meinem Windschatten, ich versuche ein paar Mal, ihn zum Führen zu animieren, aber das drückt so aufs Tempo, dass ich mich bald in meine Rolle ergebe. Im Gasthof Naase in Gröben wird er gefrotzelt, als wir unseren Kuchen mampfen: “ tolles Bike, CW Wert wie ne Schrankwand “ . Lars grinst ein wenig, zeigt auf mich und sagt: “ Das ist mein CW Wert. “ Inzwischen hat die Sonne richtig Kraft, wir pausieren noch ein Weile und dann geht die wilde Jagd nach Berlin hinein. Wie immer flippe ich auf den letzten 20km aus, hole noch ein paar Körner raus und bringe uns zügig ins Ziel. Gut zehn Stunden hat es gedauert.
200km Brevet bestanden. Erste Hürde nach Paris genommen.