2022 – Rüpel des Jahres

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Kannste dir nicht ausdenken…

1,50m Abstand bitte!

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Sonniger Tag, ca. 14:00, nach der Frühschicht verlasse ich die „fahrradfreundliche “ Stadt Minden Richtung Heimat und wechsele auf Höhe der früheren Victoria Kaserne auf die Straße „Klus“, da der Radweg hier endet.

Eine Minute später:

Ein Kastenwagen überholt mich im Abstand von etwa 40cm, auf mein genervtes „Heeeey!“ und eine fragende Geste gehen reflexartig die Bremslichter an, die Karre zieht in die Mitte und als ich rechts vorbeifahre, brüllt der Fahrer, Habitus Clangangster: „Hab ich mir gedacht, du Rassist! Fahr auf dem Radweg du Schw**z!“ Wohl doch ein Deutscher…

In der Folge versuche ich nur, die Nerven zu behalten und pedaliere zügig voran, während der Typ immer wieder versucht, mich zum Anhalten zu zwingen, und mich pausenlos abwechselnd als Rassist und Schw**z beschimpft, insbesondere letzterer Begriff scheint es ihm angetan zu haben, so genüßlich, wie er diesen formuliert

Ich bete, daß er nicht so irre ist, mir wirklich reinzufahren, nachdem er mich dann aber tatsächlich fast in die Bordkante drückt, schmeiße ich ihm entnervt die Trinkflasche ins Heck.

Alter, knallt das!

Sofort ist er wieder brüllend neben mir, ich trete an, hinter mir zerschellt eine Glasflasche in der Gosse.

An diesem Punkt zieht der Fahrer des Sattelschleppers hinter uns die Fanfare.

Das verschafft mir etwas Luft, weil der Vogel nach vorne wegzieht, aber sich an der Ampel weiter vorn schon wieder in Position für die nächste Runde bringt, woraufhin ich dem LKW hinter dem Rücken signalisiere, daß ich da vorne links ins Feld abzuhauen gedenke.

Mein Kontrahent rollt bei Grün offensichtlich langsam an, um wieder auf meine Höhe zu kommen, ich jedoch trete an, und verziehe mich Richtung Gevattersee, während der brave Sattelfahrer voll aufs Gas latscht, die Fanfare zieht und den Proleten über die Kreuzung scheucht, damit ich Zeit gewinne.

Als ich unter der B482 hindurch zitternd ins Feld verschwinde, höre ich anhand der Fanfare, daß das Duell anscheinend seinen Fortgang nimmt.

Aber ich bin raus…

Danke, Brummi!!!

Ein mir bekannter Polizist antwortete mir auf die Frage, was man da machen könne:

„Also, erstmal waren die ja zu zweit. Und zweitens, wenn du den anzeigst, nimmt der sich sofort einen Anwalt, der fordert die Unterlagen an, und dann wissen die schon mal, wo du wohnst. Haste da Bock drauf?“

Nee, hab ich nicht.

Ich find aber Scheiße, daß das so ist.