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Randonneursurgestein Friedhelm steht auf diesem Bild für beide folgende Begründungen des Tragens von Kompressions- bzw. Antithrombosestrümpfen, kurz: ATS.
In der Medizin macht man sich das Tragen von – möglichst maßgefertigten – Strümpfen zunutze, um das Aufstauen und schlimmstenfalls Verklumpen von Blut in den großen Beingefäßen zu verhindern, wovon hauptsächlich ältere Menschen und Menschen mit schwachem Bindegewebe betroffen sind. Rauchen, Medikamente („Pille“) und Bewegungsmangel erhöhen diese Gefahr.
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Das Prinzip ist eines der einfachsten physikalischen:
Verringere ich den Durchmesser einer Röhre, so fließt die Flüssigkeit darin schneller, also kann das Blut sich nicht so leicht aufstauen und verklumpen oder die Bildung von Krampfadern begünstigen.
Viele alte Menschen mit kranken Beinvenen tragen Kompressionsstrümpfe, um die Ermüdung der Beine beim Herumlaufen zu verlangsamen.
Hier kommen die pfiffigen Sportvermarkter auf den Plan:
Mit dem Versprechen, daß der schnellere Blutfluß den Abtransport von Lactat und Zustrom von Sauerstoff steigere, somit also eine längere Belastungstoleranz im Wettkampf und schnellere Regeneration bewirke.
Mehr und mehr Ausdauersportler glauben das, und kaufen die Dinger.
Wem es hilft, der soll das gerne machen.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn mehrere Kompressionskleidungsstücke kombiniert werden, denn inzwischen wird auch ein Markt für Ganzkörperkompressionsartikel erschlossen.
Trägt man Beispielsweise knielange Strümpfe, und weiter oben eine kurze Kompressionsradhose, dann wird sich das Blut dazwischen stauen, Schwellungen verursachen und durch Druck die Venen schädigen.
Ferner sollte man bedenken, daß die Sitzprobleme auf dem Rad oft ein Problem der Hautdurchblutung sind. Komprimiere ich diese dann zusätzlich, kann es zu einer Verschlimmerung kommen. Ich selbst habe die schlimsten Sitzprobleme jedenfalls in meiner Kompressionsbuchse bekommen.
Ob Strümpfe wirklich was bringen, sei dahingestellt, wie so vieles. Schaden tun sie wohl nicht, also wer´s braucht….