Ein Brevet mit nicht nur negativen Höhenmetern…
Um es gleich vorweg zu nehmen:
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Dieses nette Stilleben und das Angebot mit „Grimbergen“ auf die Fahrt zu gehen, waren bis dato der letzte Sonnenstrahl, im Cafe´“De Buren„, was ich mir am Vorabend schon mal gesucht hatte.
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Morgens um 9:00 brachen wir auf, um uns zunächst mal 120km geradeaus in kabbeligen Wind und Sprühregen zu werfen, welcher freundlicherweise so gegen 11Uhr erstmal aufhörte.
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In DEVENTER querten wir die über die Ufer getretene Ijssel, und ich mußte erstmal rasten kurz rasten, aber schon bald zerrte wieder der Wind an meiner freundlicherweise vom Hotel gesponserten Helmabdeckung:
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Längst hatte ich den Warpantrieb zugeschaltet und ackerte stoisch Kilometer um Kilometer ab,
aber, durchsetzt von „Wildroosten“, einem echten Schmankerl für hektische, übermüdete Carbonradfahrer auf 22mm Slicks:
lernte ich einige zunächst etliche Kilometer des liebreizenden Knardijk kennen:
Da das Carnet du route nach der 1. Kontrolle „De Aalscholver“, bis zu der wir schon 6h gebraucht hatten, erst richtig fies werden sollte, fing es folgerichtig auch endlich wieder an zu gießen.
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Trotz präziser Staffelung ist dies Teilstück eine echte Sauerei,
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bis wir den Deich verlassen, um nun die nächsten 50km oder so, mit seitlichen Regenböen kämpfen zu dürfen. In meinen Barmitts steht Wasser, welches an meinen Regenjackenärmeln durch die Handschuhe hineinläuft, auch in den Latschen ist die Sicke inzwischen angekommen. Höschen is auch naß…
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Nichtsdestoweniger raake ich in Kontrolle 2 „De Waldhoorn“ meinen Begleitern erstmal ne Blumenvase über die bisher schön trocken gehaltenen Stempelkarten. Soll doch realistisch aussehen…
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Die Kamera gibt hier auch auf….
Der Rest ist schneller erzählt, als er sich fahren ließ, bei Sturmböen, Regen und, mit sowas muß man ja auch auftrumfpen: es gibt in den Niederlanden tatsächlich richtige Serpentinen. Und die genießt man am besten im Stockdustern mitten im Wald, mit der tröstlichen Erinnerung an all die Flächen auf der Herfahrt, wo die Sauen drin gewühlt hatten…
Zum Glück: bei dem Wetter war keine Sau draußen, außer uns Randonneurs
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blöd: irgendwo da oben hat´s mir in der Abfahrt die Klötze von der hinteren Scheibenbremse gerissen. Auch das noch…. dann mal aus der Gruppe raus und mit Abstand folgen, um nicht noch bei plötzlichem Trackverlust einem reinzurauschen. Gut, Wind kommt eher von hinten jetzt…
Irgendwann war´s vorbei… und wir so naß, wie man nur unter dem Meeresspiegel werden kann.
Ich hoffe, daß es nicht unhöflich verstanden worden ist, daß ich am Ziel nicht noch ein Schwätzchen gehalten und was getrunken habe.
Ich mußte noch nach ENSCHEDE und wollte nur ins Bett… sorry…
17h29min
der langsamste 300er meiner Liste
und der mit Abstand nasseste.
Egal.
Paris-Brest-Paris 2007 war auch naß.
Aber der Regen war kälter…
Bedankt!